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Blog von Schwester Christiana

01. November 2025

Thomas schreibt, dass kein Mensch, die Fülle der Freude fassen kann, die von Gott ausgeht, unser Herz ist dafür zu klein Aber es ist uns verheißen, dass wir in sie eintreten werden, d.h. sie wird uns ganz und gar umfangen: „Geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21).
Das ist ein Gedanke, der sowohl Allerheiligen wie Allerseelen prägen kann.

29. Oktober 2025

Mich beunruhigt, dass ich die Freude am Lesen verliere. Immer häufiger lese ich Bücher nicht zu Ende, das habe ich früher selten getan. Aber ich will meine Zeit nicht mit Gerede vertun. Leider kommen mir auch die meisten theologischen Bücher wie Gerede vor. leere Worte, inhaltslos, weil nicht aus einer wirklichen Gottesliebe heraus geschrieben.

26. Oktober 2025

Im Psalm beten wir: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn.“ 
Wenn ich den Bericht von Caritas International über schrecklich misshandelte und missbrauchte Kinder im Südsudan lese, überhaupt wenn ich höre, was wir Menschen einander überall auf der Welt antun, möchte ich schreien und rufen: „Komm endlich, Herr, und strafe uns in deinem Zorn. So kann und darf es nicht weitergehen, warum lässt du das alles zu?“

24. Oktober 2025

„Herrlichkeit der Theologie, dieses verzehrenden Feuers zwischen dem Nacht-Abgrund der Anbetung und dem Nacht-Abgrund des Gehorsams“ (H.U.v. Baltasar).

23. Oktober 2025

Warum nur lernt man so wenig aus seinen Erfahrungen? Immer wieder habe ich erlebt, dass Dinge, die ich für mich oder andere als etwas, was auf keinen Fall geschehen darf, als ein Unglück, das zutiefst traurig macht, eingeschätzt habe, sich im Nachhinein nicht nur als weniger schlimm, sondern oft sogar als Durchbruch zu etwas Gutem herausgestellt hat. Und doch fällt es mir immer noch schwer, einfach zu vertrauen, immer wieder denke ich zunächst: Oh nein, das darf nicht sein.

21. Oktober 2025

Von dem jüdischen Religionsphilosophen Abraham Joshua Heschel gibt es zwei Bücher, die beide sehr lohnend sind: „Gott sucht den Menschen“ und „Der Mensch fragt nach Gott“, wobei „Gott sucht den Menschen“ sehr viel umfangreicher ist. Im Evangelium gibt es die Weisung Jesu: „Klopft an und es wird euch geöffnet“ und die andere: „Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!“ Auch hier ist wichtiger als dass wir bei Gott anklopfen - das tun wir als bedürftige Wesen ständig, sei es auch nur in Seufzen - dass Gott bei uns anklopft. Er tut das unaufhörlich, aber wie selten öffnen wir die Tür. Entweder wir hören sein Klopfen gar nicht oder wir verschieben das Öffnen auf einen günstigeren Zeitpunkt, „wenn wir Ruhe haben...“ Wirklicher Glaube wäre, die Seele nicht nur hin und wieder für Gottes Wort zu öffnen, sondern sie offenstehen zu lassen, sie nicht mehr zu schließen. Bezeugt ist das von Maria, wir anderen können nur versuchen, uns gegen Tür, die sich immer wieder schließen will, zu stemmen.