Blog von Äbtissin Christiana Reemts
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Eigene Pläne verfolgen, auch wenn es Widerstände gibt, sie vielleicht aufschieben, aber - wenn es um Wichtiges geht - nicht einfach vergessen. Nicht zu viele lose Fäden lassen. Das ist die eine Seite. Die andere: Lernen, Pläne aufzugeben. Ganz bewusst und ohne Groll. Es muss auch Blüten geben, aus denen keine Früchte wachsen. Zerstörerisch ist dagegen die illusionäre Aufschieberei: „Vielleicht nächstes Jahr“, vage und ohne klaren Vorsatz. Dagegen sollte man kämpfen.
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Verloren gehen (vgl. 1 Kor 1,18) ist das Normale, es ist keine Strafe, sondern einfach das, was am Ende auf uns wartet, der Lauf der Dinge. So wie die meisten Menschen glauben: „Und es kommt nichts nachher...“
Gerettet werden ist das große, ganz unverdiente Geschenk.
Gerettet werden ist das große, ganz unverdiente Geschenk.
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Es gibt Schweres, das gut und heilsam ist und das wir einander zumuten dürfen und müssen (vgl. 2 Kor 7,10). Vor diesem Hintergrund zeigt sich, wie problematisch die oft zu hörende Aufforderung ist: „Schau, ob es dir gut tut.“ Impliziert ist, dass ich etwas, was nicht unmittelbar zu Freude, Ruhe, Vergnügen, Glück führt, lassen sollte, denn mein Glück ist der absolute Maßstab für gut und böse. Aber ist es das?
Die Kirche feiert als ihre hervorragendsten Glieder die Märtyrer, also Menschen, die ihr Leben für Christus hingegeben haben. Wenn sie ihr Leben nach diesem Maßstab, ausgerichtet hätten, dann wären sie keine Märtyrer geworden. Tatsächlich würden die meisten von uns vermutlich das Weihrauchopfer für den Kaiser bringen und sich auf den Standpunkt stellen, dass Gott wohl kaum von uns verlangt, das eigene Leben hinzugeben um eine solche kleine Untreue zu vermeiden. Immer wieder stellt sich die Frage, wo der Maßstab, wo die Mitte ist? Bin ich es oder ist es Gott?
Die Kirche feiert als ihre hervorragendsten Glieder die Märtyrer, also Menschen, die ihr Leben für Christus hingegeben haben. Wenn sie ihr Leben nach diesem Maßstab, ausgerichtet hätten, dann wären sie keine Märtyrer geworden. Tatsächlich würden die meisten von uns vermutlich das Weihrauchopfer für den Kaiser bringen und sich auf den Standpunkt stellen, dass Gott wohl kaum von uns verlangt, das eigene Leben hinzugeben um eine solche kleine Untreue zu vermeiden. Immer wieder stellt sich die Frage, wo der Maßstab, wo die Mitte ist? Bin ich es oder ist es Gott?
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Was macht eine schöne Kirche aus? Wann ist eine Kirche „schön“? Ich glaube, schön ist sie , wenn sie auf „den Schönen“ hin sammelt. Viele unserer Kirchen deprimieren mich, in ihnen sind beeindruckende Kunstwerke zusammengetragen, das Auge bleibt an vielem Einzelnen hängen, aber das Herz gibt keine Antwort, weil es ihn nicht findet. Und dann, gerade in bedeutenden Kirchen, die Besucherströme, all die Menschen, die nicht beten. Finden Sie, was Sie suchen? Manchmal denke ich, man müßte die größten und bedeutendsten Kirchen als Gottesdiensträume aufgeben und sie in Museen umwandeln, dafür aber mehr einfache Kirche ohne große Kunstschätze den ganzen Tag geöffnet lassen. Es ist ein Unding, wenn Kirchen aus Angst vor Vandalismus mehr oder weniger ständig geschlossen sind. Wozu ist eine Kirche denn da?
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Jede Reise, jedes Verlassen des Klosters gibt und nimmt etwas. Sie gibt Abstand, Anregungen, neue Impulse. Sie nimmt die Zelle, die Konzentration, das Chorgebet, die Gemeinschaft. Je älter ich werde, umso mehr empfinde ich den Verlust. Das bedeutet nicht, dass ich nicht gerne einmal verreise, aber die Seite in mir, die die Reise genießt, ist nicht die der Gottsuche, die ich eigentlich will.
Dasselbe noch einmal von einer anderen Seite: Der biblischen Aufforderung wach bzw. wachsam zu sein, steht nicht so sehr der Schlaf entgegen, sondern die Beschäftigung mit zu Vielem.
Dasselbe noch einmal von einer anderen Seite: Der biblischen Aufforderung wach bzw. wachsam zu sein, steht nicht so sehr der Schlaf entgegen, sondern die Beschäftigung mit zu Vielem.