Manipulation
Viele Menschen fühlen sich sehr schnell von anderen manipuliert und in die Ecke gedrängt. Ich selbst habe selten den Eindruck, von anderen in dieser Weise bedroht zu werden, vielleicht weil ich Menschen, die mit aller Macht ihren Willen durchsetzen wollen, nicht als stark, sondern als schwach wahrnehme. Sie können es nicht ertragen, nach Gesetzen zu leben, die sie nicht selbst bestimmt haben und benehmen sich deshalb wie Kleinkinder in der Trotzphase.
Es ist ein Wert, die eigenen Prämissen klar formulieren zu können, denn nur so ist es möglich, in die Welt anderer mit anderen Prämissen verstehend einzugehen. Solange ich mein Denken für das einzig mögliche halte, muss ich es verteidigen und versuchen, andere in meine Welt hineinzuzwingen. Darauf möglichst zu verzichten, ist nicht Relativismus, sondern realistische Wahrnehmung von Verschiedenheit. An meinem Glauben („Ich weiß, wem ich geglaubt habe“ 2Tim 1,12) ändert diese meine Haltung nichts.