Christus nachfolgen
Immer häufiger berufen sich autoritäre Politiker auf das Christentum und inszenieren sich als gläubige Christen. Spontan finde ich das beängstigend, ja ich fühle mich geradezu persönlich in meinem Glauben angegriffen. Doch sobald ich mich dann zu ihm, in dem dieser Glauben sein Fundament hat, zu Jesus Christus hinwende, werden solche Gefühle belanglos. Christ ist nicht, wer sich so nennt, oder wer das Christentum als ideologische Keule benutzt, um Gegner klein zu machen, sondern Christ ist, wer ihm nachfolgt, der gesagt hat: „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,3) und: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,42-45).