Pieper / Balthasar
Gelesen: Josef Pieper / Hans Urs von Balthasar, Briefwechsel 1934 - 1988 (Freiburg) Johannes Verlag Einsiedeln 2025.
Besonders die Jahre 1967-1980 fand ich sehr interessant, allerdings auch seltsam ambivalent. Wenn man liest, wie diese beiden Männer den Zustand der Universitätstheologie beurteilen und was sie über das fast völlige Schweigen der Bischöfe sagen, die Männer wie Küng, Rahner und Metz nichts entgegenzusetzen wussten oder es nicht wollten, fühlt man sich in die Gegenwart versetzt. Das kann traurig machen („es ist kein bisschen besser geworden“) oder auch zuversichtlich („Gott wird seine Kirche auch jetzt nicht verlassen“). Denn wenn es schon vor 50 Jahren so aussah, als würde die Kirche in Deutschland untergehen und sie trotz allem lebt und gläubige junge Menschen hervorbringt, können wir da nicht vertrauen? Wir sind weniger geworden? Ja, das stimmt, aber niemand hat uns versprochen, dass die Gemeinschaft derer, die Jesus Christus nachfolgen, immer groß und erfolgreich sein wird.