Zum Hauptinhalt springen

Balthasar I

Wieder einmal bei Hans Urs von Balthasar gelandet, daher in den nächsten Tagen einige für mich wichtige Texte.
„Rezeptivität bedeutet Ansprechbarkeit durch fremdes Sein, offen stehen für etwas anderes als den eigenen subjektiven Innenraum, Fenster haben für alles, was seiend und wahr ist. Rezeptivität besagt die Macht und die Möglichkeit, im eigenen Haus Fremdes zu empfangen und gleichsam zu bewirten. Je vollkommener also ein Wesen sich selbst besitzt, je freier ist demnach ist, um so aufgeschlossener, umso rezeptiver ist es auch für alles, was ist umgibt... Rezeptivität besagt aber nicht nur die Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Seienden, sondern ausdrücklich auch die Fähigkeit, sich von diesem Seienden mit dessen eigener Wahrheit beschenken zu lassen. Die Fähigkeit, Wahrheit zu bekommen, gehört zu den höchsten Werten des Daseins. Nichts geht über die Freude des Austauschs und der gegenseitigen Mitteilung“ (H.U.v. Balthasar, Theologik I, 36f).