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Joh 10

In der Hirtenrede Jesu kommt fünfmal der Gedanke vor, dass alles davon abhängt, die Stimme des Hirten, d.h. die Stimme Christi, aus dem Gewirr der vielen Stimmen, die uns auf ihre Seite ziehen wollen, herauszuhören. Noch am einfachsten ist der Umgang mit den Stimmen der „Welt“, die uns vor allem in den Medien begegnen und uns dazu bringen wollen, etwas zu kaufen oder uns irgendeiner Begeisterung oder Empörung anzuschließen. Schwieriger ist es mit den Stimmen innerhalb der Kirche, auch hier gibt es Stimmen, die nicht die Stimme des Hirten sind, sondern das Ihrige suchen. Ob einer wirklicher Hirte ist, zeigt sich daran, ob er durch Jesus zu den Schafen kommt und selbst bei Jesu bleibt. Originalität ist im Glauben kein Wert! Am allerschwierigsten ist es mit den inneren Stimmen; nicht jeder Gedanke, der mir plausibel erscheint, ist vom Heiligen Geist. Es kommt auch hier darauf an, nicht auf sich selbst zu hören, sondern auf die Stimme Christi, das Wort Gottes. Die Stimmen in unserem Inneren sind immer auch die Stimmen von Egoismus, Selbstzentriertheit und Habsucht, denen gegenüber wir nur im Wort Gottes die fremde Stimme finden, die uns korrigiert. Wichtig scheint mir die Bemerkung von Papst Benedikt, dass der christliche Glaube niemals das „Produkt unserer inneren Erfahrungen ist , sondern immer ein Ereignis, das von außen her auf uns zutritt.“