Einheit
In den Abschiedsreden bittet Jesus den Vater, dass seine Jünger „eins sind wie wir“ (Joh 17,11). In der heutigen Gesellschaft wird Verschiedenheit („Diversität“) viel mehr als früher wahrgenommen und geschätzt. Paradoxerweise führt das zu einem ungeheuren Druck, nur ja keine vom Mainstream abweichenden Meinungen zu äußern. Jesus stellt uns als Vorbild die Trinität vor Augen: Vater, Sohn und Heiliger Geist sind drei und als diese drei völlig eins, ihre Verschiedenheit ist so groß, dass zwischen ihnen die ganze Schöpfung Raum hat, und so sehr eins, dass wir uns als Monotheisten bezeichnen können. Das ist ein Modell für die Kirche: Verschiedenheit der Charismen, der Geschlechter, der Herkunft, der Traditionen sind ein großer Wert, der ihren Reichtum ausmacht. Das gilt aber nur, wenn zugleich alle das Eigene immer wieder zurücknehmen auf das hin, was unser Zentrum ist: Das Wort Gottes. Nur so wird Verschiedenheit nicht zur Spaltung und Spaltung nicht zur Feindschaft.