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Nachtrag

Noch ein Nachtrag zu meinem vorigen Blog: „Liturgie hat nicht den Sinn, uns schaudernd und ahnungsvoll mit dem Gefühl des Heiligen zu erfüllen, sondern uns mit dem schneidenden Schwert des Wortes Gottes zu konfrontieren; sie hat nicht den Sinn, uns den festlich-schönen Rahmen zu liefern für stille Einkehr und Besinnung, sondern uns einzufügen in das Wir der Kinder Gottes... Zu wissen, wie Gregor der Große es gehalten hat, ist wertvoll, aber kein zwingender Grund dass es heute wieder so sein müsse. Mit diesem Archaismus aber hat man sich doch vielfach den Sinn für das Legitime, das auch in späteren Entwicklungen liegt, verbaut und den Geschmack einer Periode dogmatisiert, der ehrwürdig ist, aber so wenig allein seligmachend wie irgend ein anderer Geschmack auch“ (Joseph Ratzinger, das neue Volk Gottes. Entwürfe zur Ekklesiologie, Düsseldorf 1972, 135-137).