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Veröffentlicht: 08. August 2023

Vor einigen Tagen erzählte mir eine Bekannte von einer freien Trauung, zu der sie eingeladen war. Die Hochzeitsrednerin sprach über die Liebe der beiden, wie sie sich kennengelernt hatten und wie sie ihr gemeinsames Leben führen wollten. Durch den Festraum war ein Faden gespannt, an dem die Ringe hingen, die jeder der Anwesenden an diesem Faden ein Stück weiter schob und mit diesem Ersatzsakrament seinen Anteil an der Beziehung der beiden bekundete.
Meine Bekannte und ich waren uns einig, dass eine solche Form der Eheschließung ehrlicher und authentischer ist als eine kirchliche Trauung, bei der keiner der Anwesenden auch nur das Vaterunser mitsprechen kann. Aber es fehlte jedes Wort von außerhalb: Die Traurednerin sagte, was das Brautpaar ihr vorher mitgeteilt hatte, die äußere Form war von den beiden ausgedacht - eine Hochzeit ist inzwischen  eine völlig individuelle Veranstaltung, in die niemand reinzureden hat, schon gar nicht Gott. Es fehlt jede Transzendenz, damit aber, wie ich fürchte, aber auch jeder Halt bei Schwierigkeiten.