Tagebuch (42)
„Wenn du dich bekehrt hast, dann stärke deine Brüder“, sagt Jesus zu Petrus . Eigene Umkehr, wieder und immer wieder, ist die Voraussetzung dafür, dass man andere stärken kann. Leider gilt vermutlich auch das Umgekehrte: Wenn es nicht gelingt, die anderen zu stärken, fehlt es an der eigenen Bekehrung. Aber wie kehrt man um, wenn die eigenen Gewohnheiten im Älterwerden immer fester werden? Wie kehrt man um in einem so geprägt christlichen Leben wie dem unsrigen? Es gibt auch eine Verhärtung im Guten.
Es ist sicher keine gute Lösung, sich selbst immer mehr anzutreiben, dass führt nur zu Perfektionismus, eine Krankheit, die in unserer Gesellschaft sowieso schon weit verbreitet ist. Um wirklich umzukehren, muss ich lernen, barmherzig zu sein, zunächst auch mit mir selbst, nicht im Sinne von laissez-faire, sondern im Wissen um die eigene Schwäche.