Tagebuch (34)
Ich frage mich manchmal, ob meine Generation, also die Generation der 50-70jährigen, nicht sehr privilegiert ist. Wir haben weder den Krieg noch die Nachkriegszeit erlebt, wir kennen keinen Hunger, keinen Mangel, wir wurden groß in der Zeit des Wirtschaftswunders, als jeder Konsum möglich war. Die Älteren haben den Krieg und die Nachkriegszeit durchgestanden und sterben jetzt möglicherweise einen einsamen Tod im Krankenhaus. Und wird es in der Welt der jetzt 20jährigen noch all das geben, was wir hatten?

Damit dieses Tagebuch heute nicht ganz so negativ klingt, möchte ich Sie auf das Gedicht „Daheimbleiben“ von Eugen Roth hinweisen. Eine Leserin dieses Tagebuchs machte mich als Antwort auf meinen Eintrag von vorgestern darauf aufmerksam. Ich weiß nicht, ob ich Probleme mit dem Urheberrecht bekomme, wenn ich es hier zitiere, deshalb lasse ich das, aber Sie können es im Internet leicht finden, z.B. unter:
https://hildegardlewi.wordpress.com/2015/04/22/mit-fremden-federn-9/