Tagebuch (31)
In der Apostelgeschichte gibt es mehrere Zusammenfassungen, die uns die Urgemeinde beschreiben. Manchmal frage ich mich, ob damals wirklich alles so ideal war, wie Lukas es beschreibt oder ob er uns nicht eher aufzeigen wollte, wie Kirche eigentlich sein müßte. Es heißt dort u.a. über die ersten Christen: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.“
In der gestrigen Sonntagspredigt machte unser Pfarrer darauf aufmerksam, dass vier Dinge genannt werden: Glaubenslehre, kirchliche Gemeinschaft, Eucharistiefeier, Gebet. Die mittleren beiden, also Gemeinschaft und Eucharistiefeier sind zur Zeit für die meisten Menschen nicht möglich, aber Gebet ist möglich und auch das Festhalten an der Lehre der Apostel, d.h. am Glauben. Es wäre ein großer Gewinn - nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Kirche insgesamt -, wenn viele Christen sich in diesen Wochen die Zeit nehmen würden, ihren Glauben zu vertiefen und intensiver in ihn hineinzuwachsen. Ich denke, wir brauchen in Zukunft dringend Christen, die wirklich wissen, was der Inhalt des katholischen Glaubens ist und die in der Lage sind, von diesem Glauben Rechenschaft zu geben.