Tagebuch (19)
Über das babylonische Exil des Volkes Israel heißt es in der Bibel: „Das Land bekam seine Sabbate ersetzt“. Die Sabbatruhe, die Gott geboten hatte und die nicht eingehalten wurde, wurde durch das furchtbare Ereignis der Eroberung Jerusalems und die Wegführung eines großen Teils der Bevölkerung, sozusagen von außen erzwungen. Vielleicht geschieht etwas Ähnliches auch in der gegenwärtigen Situation: Wir werden gezwungen, innezuhalten und nachzudenken, nachzudenken z.B. darüber, ob wir wirklich eine Gesellschaft wollen, in der alles überall und zu jeder Zeit möglich ist. Wäre es nicht menschlicher, wenn es - sogar jenseits jeder religiösen Sinngebung - wieder einen Tag der Woche gäbe, an dem alle frei sind und Zeit füreinander haben?
In Mariendonk versuchen wir Ostern vorzubereiten, ohne alles haben zu müssen, was in den vergangenen Jahren selbstverständlich war. Das betrifft die Liturgie, das Essen, aber auch den Einkauf. Wir machen die Erfahrung, das manches nicht lieferbar ist - diese Erfahrung machen Sie alle sicher auch - , außerdem die Erfahrung, dass es Dinge, die wir problemlos im Einzelhandel oder online kaufen konnten, plötzlich nicht mehr in der Menge gibt, die wir brauchen. In Coronazeiten kann man im Einzelhandel nicht mehr für 25 Personen einkaufen, selbst wenn man nicht 25 Teile braucht (z.B. Zahnpasta oder Creme), sondern vielleicht nur sechs. Man bekommt nur zwei.
Über das babylonische Exil des Volkes Israel heißt es in der Bibel: „Das Land bekam seine Sabbate ersetzt“. Die Sabbatruhe, die Gott geboten hatte und die nicht eingehalten wurde, wurde durch das furchtbare Ereignis der Eroberung Jerusalems und die Wegführung eines großen Teils der Bevölkerung, sozusagen von außen erzwungen. Vielleicht geschieht etwas Ähnliches auch in der gegenwärtigen Situation: Wir werden gezwungen, innezuhalten und nachzudenken, nachzudenken z.B. darüber, ob wir wirklich eine Gesellschaft wollen, in der alles überall und zu jeder Zeit möglich ist. Wäre es nicht menschlicher, wenn es - sogar jenseits jeder religiösen Sinngebung - wieder einen Tag der Woche gäbe, an dem alle frei sind und Zeit füreinander haben?
In Mariendonk versuchen wir Ostern vorzubereiten, ohne alles haben zu müssen, was in den vergangenen Jahren selbstverständlich war. Das betrifft die Liturgie, das Essen, aber auch den Einkauf. Wir machen die Erfahrung, das manches nicht lieferbar ist - diese Erfahrung machen Sie alle sicher auch - , außerdem die Erfahrung, dass es Dinge, die wir problemlos im Einzelhandel oder online kaufen konnten, plötzlich nicht mehr in der Menge gibt, die wir brauchen. In Coronazeiten kann man im Einzelhandel nicht mehr für 25 Personen einkaufen, selbst wenn man nicht 25 Teile braucht (z.B. Zahnpasta oder Creme), sondern vielleicht nur sechs. Man bekommt nur zwei.